Mecklenburg-Vorpommern strotzt vor Wasserrevieren. Die Angebote für Touren sind so vielfältig wie die Wasserreviere selbst. Da lockt womöglich ein 1.000-Seen-Kanu-Marathon, eine Wildwasserstrecke lädt Mutige an die Warnow ein oder die unverbaute Peene Naturverbundene auf den „Amazonas des Nordens“, wie der Fluss auch genannt wird. Hier eine Auswahl an Paddeltouren.
Paddel- und Kanutouren in Mecklenburg-Vorpommern
Sommerzeit ist Kanuzeit. Für ein Erlebnis auf dem Wasser braucht es nicht viel: Sonnenschutz, Freunde, Proviant, ein Kanu und ein Revier. Bei Letzterem haben Gäste im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern die größte Auswahl, schließlich befindet sich im Nordosten Europas größtes zusammenhängendes Wassersportrevier. Insgesamt stehen Urlaubern etwa 2.000 Seen, 18.000 Kilometer Fließgewässer sowie die knapp 2.000 Kilometer lange Küstenlinie zur Verfügung.
Für Sportliche: Ausdauer gefragt beim 1.000-Seen-Marathon
Was Festivals für Musikfans sind, ist der 1.000-Seen-Marathon für Paddler, es wird zumeist im September in der Mecklenburgischen Seenplatte veranstaltet (ob die Veranstaltung aktuell geplant bzw.durchgeführt wird, schauen Sie bitte auf der Seite des Anbieters). In dieser wunderschönen Region sind dann hunderte Paddler auf den Seen rund um die Diemitzer Schleuse unterwegs. Wählen können sie je nach eigener Ausdauer zwischen der Halbmarathon-Distanz über 21 Kilometer und der Marathon-Distanz über 42 Kilometer. Der schnellste Einer auf der Marathonstrecke erhält einen Wanderpokal. Alle anderen Teilnehmer können sich mit ihrer Startnummer für die Preise aus der Tombola bewerben. Anmelden können sich Gäste unter www.1000seen-marathon.de.
Für Fortgeschrittene: Die Wildwasserstrecke auf der Warnow
Auf halber Strecke zwischen Rostock und Schwerin in der Nähe von Sternberg liegt das Naturdorf Eickhof, in dem Gäste unter anderem im Heuhotel schlafen können. Das Naturdorf ist ein idealer Anlaufpunkt für eine Kanu-Tour auf der Warnow, die in diesem Abschnitt Wildwassercharakter zeigt. „Hier herrschen Fließgeschwindigkeiten zwischen zehn und zwölf Kilometern pro Stunde, während es sonst etwa fünf sind“, so Brit Kulla, Betreiberin des Naturdorfes. Kleine Stromschnellen gebe es ebenfalls. Einsetzen können die Paddler in Weitendorf. Bis zum Naturdorf sind es 17 Kilometer. Die Strecke führt durch das Warnowdurchbruchstal, durch Buchenwälder und offene Wiesen. Mit etwas Glück sehen die Wasserwanderer Biber, Eisvögel, Otter oder Seeadler, die hier ihr Zuhause haben. Der Tag kann mit einer Übernachtung im Heu für einige Euro pro Nacht ausklingen. Wem soviel Natur zu viel sein sollte, der bucht die Appartements oder Bungalows.
Weitere Informationen unter: www.naturdorf-eickhof.de
Für Flachwasserpaddler: Kajakrevier Fischland-Darß-Zingst
Wenn Kajak, dann Fischland-Darß-Zingst. Die Halbinsel punktet in vielerlei Hinsicht als ideales Kajakrevier. Zum einen bietet der die Halbinsel umgebene Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft einen unvergleichlichen Naturreichtum, zum anderen hält er abwechslungsreiche Bodden- und Küstenreviere bereit, die sich sowohl für geübte Paddler als auch für Einsteiger anbieten. Die Boddengewässer mit den hügelförmigen Erhebungen, Bülten genannt, sind manchmal so flach, dass man zum Fotografieren auch aus dem Kajak steigen kann. Der Kajakspezialist „darßtour“ in Prerow kennt die Reviere mit ihren geheimen Plätzen, malerischen Schilfinseln und seltenen Tieren und bietet geführte Touren an. Und wer den Dreh mit den Doppelpaddeln raus hat, für den ist ein Abstecher zur Ostseeinsel Hiddensee genau das Richtige. Ab dem Hafen von Barhöft, wo zur Stärkung noch schnell ein frisch geräucherter Dorsch genossen werden kann, geht es vorbei an den östlichsten kleinen Inseln von Fischland-Darß-Zingst und der Insel Bock durchs Fahrwasser nach Hiddensee. An der Ostküste wird der Anker geworfen. Ob Vitte, Kloster oder Neuendorf, jeder der beschaulichen Inselorte hat seinen ganz eigenen Charme auf dem autofreien Eiland.
Weitere Informationen unter www.darsstour.de
Für Naturfreaks: Paddeln auf der Peene
Rein ins Abenteuer Flusslandschaft: Das letzte unverbaute Flusstal Westeuropas lockt Gäste in eine Landschaft aus der Eiszeit – auf die Peene. Zwischen Kummerower See und der Insel Usedom windet sich der Fluss auf etwa 80 Kilometern durch eine abwechslungsreiche Naturlandschaft. Unterwegs erzählen Reste slawischer Burgen, Wikingersiedlungen sowie Dorfkirchen und Klosterruinen von der wechselvollen Geschichte der Peene. Das Besondere: Schleusen und Stromschnellen gibt es hier nicht, sodass Touren auf der Peene sich besonders für Leute eignen, die eine Alternative zum Großstadtlärm suchen. Das 2010 mit dem EDEN-Award ausgezeichnete Tourismus-Netzwerk „Abenteuer Flusslandschaft“ hat für junge und junggebliebene Gäste die Tour „Paddeln auf dem Amazonas des Nordens“ als Zeltvariante entwickelt. Die siebentägige Reise mit Tagesetappen zwischen acht und 18 Kilometern führt durchs Peenetal. Übernachtet wird im Zelt direkt am Fluss. Störche, Reiher, Seeadler, Fischotter und Biber können hier beobachtet werden. Die Reisekosten erfragen Sie bitte beim Anbieter, sie beinhaltet etwa sieben Übernachtungen auf Rastplätzen samt Campingausrüstung, die Canadier inklusive Ausrüstung, eine kleine Paddelschule mit Tourenbeschreibung, zweimal Abendessen, den Transfer zum Tourenstart, den Rückhol-Service bei Schlechtwetter sowie eine Naturbeobachtung in der Abenddämmerung (Angaben ohne Gewähr, alle aktuellen Informationen erhalten Sie beim Anbieter).
Weitere Informationen: www.abenteuer-flusslandschaft.de
Für Insel-Hopper: Im Seekajak um Rügen
Nur mit Isomatte und Schlafsack bewaffnet, können Inselliebhaber zur 15-tägigen geführten Rügenumrundung des Spezialreiseveranstalters „Seekajakreisen Thomas Troja“ starten. Ausgangs- und Endpunkt der Inselumrundung ist die Hansestadt Stralsund, wo die Route bei einem gemeinsamen Abendessen besprochen wird. Dann folgt das Sicherheitstraining, da die Strecke zum Teil auf offener See verläuft. Die Tagesetappen sind zwischen acht und 15 Kilometern lang und so geplant, dass zwischendurch oder danach genügend Zeit bleibt, das Inselinnere zu erkunden. Stationen der Tour sind die Insel Hiddensee, das Kap Arkona, die Halbinsel Wittow sowie die Kreidefelsen. „Paddler dürfen sich auf eine Tour freuen, auf der sich Salzwiesen mit Sandhaken, die Boddengewässer mit offener See und Fischerdörfer mit Kreidefelsen abwechseln“, so Veranstalter Thomas Trojan. Übernachtet wird auf Campingplätzen direkt am Ufer oder in Ufernähe.
Weitere Informationen unter www.seekajakreisen.de
Wer lieber individuell unterwegs ist, für den bietet die Internetseite des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern unter www.auf-nach-mv.de/erlebnis-paddeln zahlreiche Tipps, Übersichtskarten und Hinweise auf Ausflugsziele entlang der Wegstrecken.
Bildquelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, Roth
Solche Touren können auch mal die etwas anderen Flitterwochen für Ihre Hochzeit an der Ostsee sein, oder ...