Tipps und Bräuche für Ihre Hochzeitsfeier: Polterabend!
Historisches zum Polterabend
Das Poltern gehört offenbar seit über zweitausend Jahren schon zu den Bräuchen einer Hochzeit. Dieser Brauch dient dazu, das Paar aus dem bisherigen (Single-)Leben zu verabschieden und so wird gemeinsam mit Freunden gefeiert. Früher meinte man, mit dem Lärm, der beim Zerschlagen von Steingut und Porzellan entsteht, böse Geister zu vertreiben. Dazu zogen Verwandte, Freunde und Nachbarn oft zusätzlich mit Stöcken, Peitschen oder gar Gewehren durch die Gegend. Heutzutage sagt man einfach „Scherben bringen Glück“ – und lässt das Gut vor der Tür des Paares ordentlich krachen.
Wo und wann feiern man den Polterabend?
Der Polterabend findet in der Regel vor dem Haus der Braut (und damit meist auch vor dem Haus des Bräutigams) bzw. ihrer Eltern statt. Da die Organisation beim Brautpaar liegt, laden viele mittlerweile offiziell ein, damit u.a. Getränke und Verpflegung ausreichend vorhanden sind. Der Termin war früher meist direkt der Vorabend der Trauung, heute findet der Polterabend oft schon am Wochenende vorher statt, damit das Brautpaar am Tag der Hochzeit nicht so unausgeschlafen oder gar verkatert ist. Wird doch am Vorabend gepoltert, sollte vielleicht rechtzeitig ein „Nachtwächter“ bestimmt werden, der die Gäste gegen 1 Uhr nachts freundlich herauskomplimentiert.
Kleidung und Bräuche
Die Kleidung ist zum Poltern üblicherweise eher leger. Besonders das Brautpaar sollte nicht die neuesten Kleidungsstücke tragen, denn um Mitternacht wird dem Bräutigam möglicherweise die Hose entrissen und verbrannt – und die Schuhe der Braut auf ein Holzbrett genagelt. Es müssen aber auch manchmal andere, intimere Utensilien und Unterwäsche dran glauben ...Die Asche wird anschließend zusammen mit einer Flasche Schnaps eingegraben. Nach einem Jahr darf das Paar mit Freunden die Flasche ausgraben und leeren.
Was Sie bei den Scherben beachten sollten
Der entstandene – oftmals recht große - Scherbenhaufen wird vom zukünftigen Ehepaar gemeinsam aufgefegt. So zeigen sie, dass sie auch in Zukunft gut zusammenarbeiten werden. Also nicht vergessen: Sie sollten zwei gute Besen und Schaufeln parat haben.
Bitte beachten Sie, dass Ihre Gäste weder Glas noch Spiegel zerdeppern – dies ist absolut nicht angesagt und soll Pech bringen, und zwar auch für die Verursacher ...! Gut geeignet sind neben Geschirr auch ausgediente Waschbecken oder auch Dachpfannen – alles aus Ton eben.
Wer große Mengen Scherben erwartet, bestellt am besten rechtzeitig einen kleinen Container für Bauschutt . Diesen bekommen Sie z.B. bei Baufirmen.
Das Brautpaar sollte also aus diesem Grund eher weniger gute Kleidung tragen und alte Schuhe anziehen, da die Scherben möglicherweise manches ruinieren. Es können auch Planen auf dem Boden ausgelegt werden, damit die Scherben schneller aufgenommen und beseitigt werden können. Eine Plane ist besonders bei Kopfsteinpflaster oder Mosaikboden mit Fugen zu empfehlen – nicht zuletzt schützt sie auch den Boden vor Beschädigungen.
Gästebuch - eine bleibende Erinnerung
Eine schöne Erinnerung für das zukünftige Ehepaar ist ein Gästebuch des Polterabends, in das sich alle Anwesenden mit einem lustigen Glückwunsch und eventuell sogar Foto verewigen.
Junggesellenabschied
Der Abschied vom Junggesellendasein wird besonders in Deutschland also oft doppelt gefeiert – denn der Junggesellenabschied ist mittlerweile ein beliebtes Ritual, das die Paare aber getrennt voneinander mit ihren Freunden verbringen. Früher war es sicherlich eher ein männliches Privileg, mittlerweile hat sich diese Feier auch bei den Frauen etabliert. Hier wird aber kein Porzellan zerschlagen, sondern man lässt es irgendwo anders krachen – ob auf einem gemeinsamen Tagesausflug, an einem Wochenende, bei einem speziellen Event (z.B. Wasserski, Wellness) oder ganz einfach ein gemeinsamer Abend in der Disco. Ihren Ideen sind hier keine Grenzen gesetzt ...